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27
Mrz.

WIE SIE VOR SCHWIERIGEN SITUATIONEN EINEN KLAREN KOPF BEHALTEN

gepostet von Ilka Prinz

Ich glaube, jeder von uns war schon einmal vor einer schwierigen Situation und hatte gefühlt den Kontakt zu seinem Denkzentrum verloren. Einen klaren Kopf zu behalten, wenn es brenzlig zu werden scheint, kann manchmal schwierig sein und ist doch auch „nur“ Übungssache.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr Chef möchte Sie sprechen. Es geht um ein Projekt, das Sie leiten und in dem es seit längerem einige Schwierigkeiten gibt. Sie schlagen sich selbst schon genug mit diesem „Problemprojekt“ herum und nun will sich auch noch Ihr Chef einmischen. Seine Stimme vorhin am Telefon ließ Sie ahnen, dass es sich nicht um ein fröhliches Beisammensein handeln wird. Ihre Nerven sind sowieso gerade angespannt in dieser schwierigen Situation und jetzt soll dem Ganzen noch der Punkt aufs I gesetzt werden. Dabei tun Sie und Ihr Team doch wirklich ihr Bestes – auch wenn das im Augenblick nicht zu reichen scheint.

Sie beginnen, sich das Gespräch in den buntesten Farben auszumalen und bemerken, dass es Ihnen von Minute zu Minute schlechter geht. „Wenn ich jetzt schon keinen klaren Kopf behalten kann, wie soll das dann erst im Gespräch sein?!“, fragen Sie sich.

Was genau passiert in solchen und ähnlichen Situationen? Unser Denken hat direkten Einfluss auf unser Fühlen und damit auch auf unsere Körperhaltung, Gestik und Mimik. Letztere wiederum beeinflussen dann unser Denken. Sie können keine Siegergedanken denken und dabei wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängen. Ebenso wenig können Sie sich kraftvoll, sicher und entspannt fühlen und Verlierergedanken denken.

Kopf und Körper sind eine Einheit!

Was können Sie nun tun, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, um in Ihrer Kraft zu sein und bereit für ein faires Gespräch auf Augenhöhe?

1. Werden Sie sich Ihrer Gedanken bewusst!

Hierbei ist nicht wichtig WAS Sie denken sondern WIE Sie denken. Gedanken sind Stimmen im Kopf und erzeugen in ihm Bilder. Werden Sie sich also dieser Stimmen und Bilder bewusst. In unserem Beispiel könnte die Stimme Ihres Chefs in Ihrer Vorstellung laut, bedrohlich und eindringlich sein.

Nun wagen Sie einmal das Experiment und machen die Stimme Ihres Chefs dreimal so schnell, drehen sie in ihrer Lautstärke runter oder gar aus. Im letzten Fall sehen Sie Ihren Chef dann vor Ihrem geistigen Auge nur den Mund auf und zu machen – wie ein Fisch im Wasser. Achten Sie darauf wie sich bei diesem imaginären Experiment Ihr reales Gefühl verändert. Sie könnten die Stimme Ihres Chef auch verstellen – Mickey Mouse daraus machen oder Donald Duck. Es ist an Ihnen zu schauen, mit welcher Methode Sie am besten zurechtkommen, um wieder einen klaren Kopf zu haben. Ziel dieser Übung ist es lediglich, Ihren Zustand im Hier und Jetzt zu verändern und sich die Möglichkeit zur Entspannung zu geben. Gelingt es Ihnen damit, können Sie auch wieder einen klaren Gedanken fassen.

2. Spielen Sie mit Ihren inneren Bildern!

Wenn Sie an das Gespräch mit Ihrem Chef denken und Sie bekommen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sich ein schlechtes Bild in Ihrem Kopf breitgemacht hat. Es könnte z.B. sein, dies Ihr Chef überdimensional groß ist und Sie machen sich klein wie eine Maus. Machen Sie sich doch in Gedanken einfach größer als Ihr Chef. Schauen auf ihn hinunter – ohne auf ihn herabzuschauen bitte. Kombinieren Sie Punkt 1 und 2 am besten miteinander.

3. Atmen Sie!

Gerade wenn wir im Stress sind, vor schwierigen Situationen stehen, neigen wir dazu eine flache Atmung zu bekommen. Das macht jedoch keinen klaren Kopf, denn Ihr Organismus bereitet sich auf die Rettung Ihres Lebens vor. Hier heißt es lediglich Kampf oder Flucht und nicht klarer Kopf. Deshalb atmen Sie bewusst tieeeeef in den Bauch eeeeiiiiin und wieder aaaaauuuuus. Mehrfach! So signalisieren Sie Ihrem Körper, dass keine Lebensgefahr besteht. Er kann sich entspannen und Sie können wieder klarer denken.

4. Lächeln Sie!

Wussten Sie, dass Ihr Mund, beim Lächeln, Ihrem Gehirn signalisiert, dass Sie glücklich sind? Und zwar unabhängig davon, ob Sie es gerade sind oder nicht. Ja, Sie müssen, je nachdem wie Ihr aktueller Zustand gerade ist, nur lange genug lächeln. Hat Ihr Gehirn verstanden, dass alles gut ist und keine Gefahr droht – jedenfalls nicht für Ihr Leben ;o) – so ist der Weg zum klaren Kopf nicht mehr weit.

5. Fahren Sie Ihre Erfolge hoch!

Um vor oder in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu bekommen, hilft es Ihnen, sich an alte Erfolge zu erinnern und diese mental „hochzufahren“. Da Ihr Gehirn nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, merkt es auch nicht, dass Sie sich „bloß“ erinnern. Tauchen Sie also in Ihre Erfolge ein und fühlen Sie sich wieder so stark, glücklich, selig, unbesiegbar wie damals. In Windeseile verbreiten sich Botenstoffe in Ihrem Körper, die Ihnen helfen auch in der aktuellen schwierigen Situation kraftvoll und optimistisch zu sein.

Mein Tipp: Nehmen Sie sich etwas Zeit und notieren Sie 50 Ihrer Erfolge. Tauchen Sie noch einmal in jeden einzelnen bewusst ein und genießen Sie. Schauen Sie sich Ihre Notizen regelmäßig an. So haben Sie vor schwierigen Situationen garantiert den ein oder anderen Erfolg parat, den Sie für sich nutzen können.

Auch wenn Sie nicht immer einen klaren Kopf haben, wissen Sie jetzt, wie Sie ihn schnellstmöglich bekommen. Viel Erfolg!