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20
Apr.

SO FÜHREN SIE MITARBEITERORIENTIERT. (2)

gepostet von Ilka Prinz

Seine Mitarbeiter immer besser zu kennen und mitarbeiterorientiert zu führen, sollte ein Anspruch einer jeden Führungskraft sein. Dies ist im Arbeits- und Führungsalltag nicht immer so leicht. Zu viele Sach- und Fachaufgaben, Termine und Meetings tragen dazu bei, das Führungskräfte viel zu oft managen und noch zu selten führen. Mitarbeiterorientiert zu führen, hat zur Folge, dass sich Sie Ihren Arbeits- und Führungsalltag immer leichter gestalten können. Ich unterstütze Sie gerne dabei. In Anlehnung an meinen vorherigen Blogartikel stelle ich Ihnen heute ein weiteres Handlungs-/Motivations-Programm vor, das Ihnen hilft, noch mitarbeiterorientierter zu führen.

Proaktiv – Reaktiv

Die Frage, die diesem Programm zugrunde liegt, heißt: Wer ergreift die Initiative? Handelt derjenige aus sich heraus (Proaktiv) oder wartet er, bis ein anderer handelt, um dann zu folgen (Reaktiv)?

Proaktiv

Proaktive Menschen ergreifen schnell die Initiative, , ja „reißen bestimmte Aufgaben förmlich an sich“. Sie überlegen oder analysieren nicht lange. Manchmal laufen sie Gefahr, andere zu überrollen. Proaktive Mitarbeiter tendieren dazu, wenig Geduld für Erklärungen oder Verzögerungen zu haben. So kann es durchaus sein, dass sie auch ihre Befugnisse überschreiten oder andere in ihrem Tun „antreiben“ und ihnen damit zu nahe zu kommen. Da sie schnell handeln und einfach losgehen, kann es passieren, dass sie erst zu spät merken, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen haben.  Als Führungskraft dürfen Sie darauf achten, die Energie, die Ihr proaktiver Mitarbeiter hat – und aus der er seine Motivation speist – nicht zu lange auf die Probe zu stellen. Wählen Sie eine Aufgabe ganz bewusst aus und geben Sie Ihrem Mitarbeiter den Startschuss, indem Sie ihn loslegen lassen. Sie als Führungskraft dürfen jedoch auch daran erinnern, dass Nachdenken und ein gewisser Grad an Planung für den Erfolg hilfreich sind.

Reaktiv

Reaktive Menschen warten darauf, dass ein anderer die Initiative ergreift oder dass die Zeit, um etwas zu beginnen, „reif“ ist. Dann erst fällen sie den Entschluss zu handeln. Bevor sie sich entschließen zu handeln, analysieren sie, überlegen sie, werten sie aus. Es ist ihnen wichtig, eine Situation oder Aufgabe genau zu verstehen oder beurteilen zu können. Wenn es um die Analyse von Situationen, Problemen, Ideen geht, sind sie am richtigen Platz und bestens geeignet.

Auch hier ist es wertvoll, Mitarbeiten aus beiden Programmen im Team zu haben. Reaktive Mitarbeiter dürfen von proaktiven Mitarbeitern vorgeschlagene Ideen oder Lösungen analysieren. Durch ihre Art verlangsamen sie Prozesse. Somit ist es möglich, eventuell notwendige Kurskorrekturen schneller durchzuführen. Proaktive Mitarbeiter sind Macher, die Prozesse ins Rollen bringen, anpacken und schnell Entscheidungen treffen können.

Wie Sie das jeweilige Programm erkennen

Achten Sie auch hier auf die Satzstruktur und die Wortwahl Ihres Gegenübers.

Menschen mit einem proaktiven Programm sprechen eher in kurzen Sätzen. Sie wählen klare und eindeutige Worte. Oft reden sie eher schnell und sind unruhig. Ihre Wortwahl kennzeichnet sich durch aktive Wörter aus, wie: machen, tun, ergreifen, erledigen, Initiative, sofort, nicht länger/lange warten.

Menschen mit einem reaktiven Programm wirken eher passiv. Sie bilden oft lange Sätze. Häufig geben sie Erklärungen und gebrauchen den Konjunktiv. Sie erscheinen als eher vorsichtig und bedacht. Ihre Wortwahl kennzeichnet sich z. B. durch Worte wie: nachdenken, analysieren, möglicherweise, könnte, würde, abwarten, verstehen, bedenken.

Wie Sie Ihre Sprache wählen

Passen Sie Ihre Sprache bei der Aufgabenverteilung auch hier an die Ihres Gegenübers an.

Proaktive Mitarbeiter erreichen Sie, indem Sie mit ihnen kurz und bündig sprechen: Machen Sie. Legen Sie los. Warten Sie nicht. Auf geht’s. Ergreifen Sie die Initiative.

Bei reaktiven Mitarbeitern dürfen Sie sich zunächst an deren Tempo anpassen – ohne jedoch aus den Augen zu verlieren, dass auch hier eine Initiative folgen soll: Analysieren Sie…, Das wird Ihnen deutlich machen, warum…, überlegen Sie, wie…. Wichtig ist hierbei, dem Mitarbeiter auch eine Frist zu setzen, bis wann er Ihnen das Ergebnis präsentiert. Vorher planen Sie jedoch Zeit für Ihren Mitarbeiter ein, in der er überlegen, analysieren und eventuelle Fragen stellen kann.

Fragen für Ihre (mitarbeiterorientierte) Weiterentwicklung:

  • Welches ist Ihr bevorzugtes Programm?
  • Was denken Sie über Menschen, die dasIhrem Programm entgegengesetzte haben?
  • Denken Sie an eine ganz bestimmte Situation: Welche Vorteile hat das Ihrem Programm entgegengesetzte?
  • In einer ganz konkreten Stress-Situation: Was können Sie tun, um entspannter zu sein und somit die ganze „Programm-Klaviatur“ zu spielen?

Weiter geht es in 14 Tagen mit dem dritten Teil dieser Blogreihe und einem neuen hilfreichen Handlungs-/Motivations-Programm.