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01
Nov.

STRESSBEWÄLTIGUNG – WIE SIE ZU INNERER BALANCE FINDEN. (3)

gepostet von Ilka Prinz

Stressbewältigung Felsen

Hallo – wie schön, dass Sie auch diesmal dabei sind beim dritten Teil meiner Reihe zum Thema Stressbewältigung für mehr Balance.

Im letzten Blog habe ich begonnen, über die inneren Stressverstärker zu berichten und ich habe mich dabei den Glaubenssätzen genauer gewidmet.

Heute lernen Sie einen weiteren Stressverstärker kennen – die Antreiber, die eng mit Glaubenssätzen verbunden sind.

Wir entwickeln unsere Antreiber im Laufe unserer Kindheit – geprägt durch unsere Erfahrungen und unser soziales Umfeld. Aus dem, was wir wahrnehmen sowie aus den Reaktionen unserer Bezugspersonen auf uns gleichen wir ab, ob wir uns „gewollt“ verhalten haben und schlussfolgern daraus, ob wir geliebt, gemocht oder anerkannt werden – also „okay“ sind.

So entwickeln wir Strategien, die uns zu versprechen scheinen, okay zu sein.

Diese Strategien oder Ideen, die wie Anweisungen erscheinen, werden Antreiber genannt.

Es gibt 5 wichtige Antreiber, die bei jedem von uns mehr oder weniger stark ausgeprägt sind. Schauen Sie einmal. Vielleicht treffen Sie ja einen „guten Bekannten“ wieder.

Unsere inneren Antreiber

Sei schnell!

Sei perfekt!

Sei gefällig!

Sei stark!

Streng dich an!

Sei schnell!

Menschen mit diesem Antreiber sind oft ungeduldig und lassen sich und anderen wenig Zeit bei der Erledigung von Dingen. Sie haben das Gefühl, dass die Zeit nie ausreicht, um all das zu erledigen, was sie erledigen wollen. Daraus schlussfolgern sie, dass sie noch schneller sein müssen. Worte wie z.B. „schnell“, „kurz“ oder „mal eben“ sind von ihnen häufiger zu hören.

Sei perfekt!

Jemand mit diesem Antreiber gehört zu den 110%-Typen und kann halbfertige Dinge nur mit ungutem Gefühl liegen lassen. Perfektionisten möchten Vollkommenheit.

Sicherlich können Sie nachvollziehen, dass ein Mensch mit dem Antreiber „Sei perfekt!“ bei zu viel Arbeit in zu kurzer Zeit, bei Vorträgen oder Repräsentationen aufgrund seiner „inneren Anweisung“ mehr in Stress geraten kann als jemand, der diesen Antreiber kaum ausgeprägt hat.

Sei gefällig!

Sollte dieser Antreiber bei Ihnen dominieren, dann sind Sie bemüht, es „allen“ recht zu machen. Sie sorgen sich um das Wohlbefinden anderer und sind stets freundlich und zuvorkommend. Sie achten darauf, die Wünsche anderer schon im Vorfeld zu erkunden, um sich daran anzupassen – auch wenn Ihnen gerade nicht danach ist.

Menschen mit diesem Antreiber wissen durchaus, dass sie in der ein oder anderen Situation „Nein!“ sagen sollten. Allein ihr Antreiber und das damit verbundene Gebot: „Wenn du gefällig bist, bist du okay.“ hindern sie (zu) oft daran.

Sei stark!

Sollte bei Ihnen der Antreiber „Sei stark!“ dominant sein, so fällt es Ihnen vielleicht eher schwer, andere um Hilfe zu bitten. Gefühle zu zeigen und diese bei anderen auszuhalten, gehört eher nicht zu Ihren Stärken. Kontrolle kann Ihnen sehr wichtig sein. Auch meinen Sie, dass Sie sich für sich selbst und Ihr Anliegen stark machen müssen, um Beachtung zu finden.

Streng dich an!

Sollten Sie jemanden kennen, dessen Antreiber „Streng dich an!“ sehr stark ausgeprägt ist, so hat dieser Mensch sehr oft das Gefühl, besonders hart für seinen Erfolg arbeiten zu müssen. Leistungsdruck ist zu oft ein Thema für ihn. Mit Freude und Leichtigkeit zu reüssieren, ist nahezu ausgeschlossen. Redewendungen wie „Das war wirklich schwer.“ oder „Wenn ich mir Mühe gebe, müsste ich das vielleicht schaffen.“ sind kennzeichnend.

Unsere Antreiber haben auch ihre positiven Seiten und können für uns und unser Umfeld hilfreich sein.

Die Antreiberdynamik „Sei schnell!“ bewirkt, dass diese Menschen kurzfristig auf einem sehr hohen Niveau leistungsfähig sind. In dringenden Situationen oder Notfällen sind sie genau richtig.

Die große Ressource des „Sei perfekt!“-Antreibers ist es, gut zu organisieren und sehr sorgfältig zu sein. Werden Sie von einem Chirurg operiert, der diesen Antreiber hat, können Sie sich entspannen.

Der Antreiber „Sei gefällig!“ hat sehr feine Antennen für seine Umwelt. Disharmonien im sozialen Kontext entgehen ihm nur selten. Er ist sensibel für Gruppenprozesse und kann sich leicht mit anderen Menschen verbinden.

Die Fähigkeit eines Menschen mit ausgeprägtem „Sei stark!“-Antreiber ist es, auch in schwierigen Situationen hohe Leistungen zu erbringen und Projekte voranzubringen. Sie haben Kampfgeist und sind widerstandsfähig.

Ja und last but not least: „Streng dich an!” weist im allgemeinen ein großes Durchhaltevermögen auf. Beständig und mit Beharrlichkeit verfolgt er Aufgaben auch, wenn es einmal schwierig wird. Auch Nachhaltigkeit ist ein Wort, was ihn gut charakterisiert.

Sind die Antreiber jedoch zu stark ausgeprägt, beginnen sie, Sie einzugrenzen und es Ihnen und Ihrem Umfeld unnötig schwer zu machen.

Dann dürfen Sie etwas verändern. Sie müssen auf keinen Fall noch schneller, perfekter, gefälliger, stärker sein oder sich noch mehr anstrengen. Damit lösen Sie das unterschwellige „Nicht-okay-Gefühl“ nicht.

Es geht auch nicht darum, nun genau das Gegenteil zu machen.

Stellen Sie Ihrem „Antreiber“ immer und immer wieder einen „Erlauber“ gegenüber. Damit lernt Ihr Gehirn um und im Laufe der Zeit verhalten Sie sich anders und der Situation angemessener. Sie werden sehen, dass Sie peu à peu mit Stresssituationen anders umgehen und sich immer besser und ausgeglichener fühlen.

Im Folgenden finden Sie einige Vorschläge für Ihre ganz persönlichen „Erlauber“.

Sei schnell!

Ich darf mir die Zeit geben, die ich brauche.

Ich darf selbst entscheiden, ob und wann ich mich beeile.

In der Ruhe liegt die Kraft!

Sei perfekt!

Ich darf auch Fehler machen und daraus lernen.

Ich bin gut so wie ich bin.

Ich bin wertvoll und liebenswert so wie ich bin.

Sei gefällig!

Ich darf mich anderen zumuten.

Ich darf eigene Konturen zeigen.

Meine Bedürfnisse und Wünsche sind ebenso wichtig.

Sei stark!

Ich darf offen sein und vertrauen.

Wenn ich Gefühle zeige, bin ich stark.

Wenn ich um Hilfe bitte, bin ich stark.

Streng dich an!

Ich darf Dinge gelassen tun.

Was ich tue, ist auch wertvoll, wenn es leicht geht.

Ich darf an der Arbeit auch Spaß haben.

Diese Erlauber dürfen Sie sich übrigens nicht nur selbst sagen, sondern auch Menschen in Ihrem Umfeld. Damit helfen Sie als Teammitglied, Führungskraft, Kollege oder Freund anderen, sich weiterzuentwickeln und mehr und mehr in ihre Kraft zu kommen.

Ich freue mich zu lesen, welcher Antreiber Sie antreibt und welche neuen Erfahrungen Sie mit Ihrem Erlauber machen. Vielleicht kreieren Sie sich ja auch einen eigenen?

Sobald Sie diese Themen in einem persönlichen Coaching bearbeiten und lösen wollen, kontaktieren Sie mich gerne.

In meinem nächsten Blog lernen Sie weitere Strategien kennen, die es Ihnen leichter machen, immer mehr in Ihre ganz persönliche Balance zu kommen.

Ich freue mich auf Sie! Herzlichst, Ilka Prinz – PRINZCOACHING.

(Bildquelle: pixabay)