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25
Okt.

STRESSBEWÄLTIGUNG – WIE SIE ZU INNERER BALANCE FINDEN. (2)

gepostet von Ilka Prinz

Stressbewältigung Wasser

Herzlich Willkommen zu Teil 2 meiner Blogreihe zum Thema Stress und Stressbewältigung. Ich freue mich, dass Sie wieder dabei sind!

Heute geht es darum, wie Sie – oft vollkommen unbewusst – potentielle Stressauslöser verstärken.

Wie Sie äußere Stressoren verstärken und dadurch stressbesetzte Situationen verschärfen.

In meinem letzten Blogartikel ging es um die Reaktionen Ihres Körpers in Stresssituationen sowie um auslösende Momente von Stress. Ich nannte Stressoren wie Zeitdruck, zwischenmenschliche Konflikte, Konkurrenz oder Informationsflut.

Lösen nun diese äußeren Stressoren den Stress aus oder bedarf es noch etwas anderem?

„Na, wenn sie schon so fragt, braucht es bestimmt noch etwas.“, werden Sie sich jetzt vielleicht sagen.

Stimmt!

Sicherlich haben Sie schon die Beobachtung gemacht, dass es Menschen gibt, die mit viel Zeitdruck immer noch gut zurechtkommen, während andere beim geringsten zeitlichen Druck ans Routieren kommen. Auch gibt es Menschen, die mit Konflikten weitaus gelassener umgehen als andere.

Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen kann Stress also allein von den äußeren Stressoren nicht abhängen. Stressoren brauchen einen guten Nährboden, auf dem sie sich erfolgreich ausbreiten können. Dieser Nährboden sind Ihre individuellen Stressverstärker. Diese Stressverstärker sind bei jedem anders ausgeprägt und größtenteils unbewusst. Um Ihren Stress langfristig wirklich in den Griff zu bekommen, sollten Sie sich Ihrer ganz eigenen Stressverstärker bewusst werden und an ihnen arbeiten. In dem Augenblick, wo das geschieht, halten Sie einmal mehr das Steuer Ihres Lebens in Ihren Händen und sind immer weniger abhängig von äußeren Umständen.

Was genau sind Stressverstärker?

Zu den individuellen Stressverstärkern gehören u. a. Ihre Glaubensätze über sich und die Welt und Ihre Antreiber. Diese haben Sie aus den Erfahrungen in Ihrem Leben entwickelt, aus der Erziehung, die Sie genossen haben und diese lassen nun bestimmte Erwartungen an Sie selbst und Ihre Umwelt entstehen. Sie sehen sich und die Welt mit Ihren eigenen Augen, interpretieren Situationen auf Ihre eigene Art und Weise und antizipieren gewünschte oder nicht gewünschte Reaktionen.

Lassen Sie uns heute die Glaubenssätze näher betrachten. Mit der Bewusstwerdung und Veränderung Ihrer limitierenden Glaubenssätze, kräftigen Sie Ihr Selbstbewusstsein und können in stressigen Zeiten ruhiger agieren.

Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. (Epiktet)

Glaubenssätze sind Gedanken, die Ihre Wahrnehmung über sich selbst, über andere und bestimmte Situationen beeinflussen und dementsprechend Ihre Reaktionen sowie Handeln steuern. Sie sind tief in Ihnen verankert und werden von Ihnen für wahr gehalten. Es sind gerade Ihre limitierenden Glaubenssätze, die Ihnen das Leben erschweren. Diese Form der Gedanken hindert Sie daran, in Ihre ganze Kraft zu kommen und auch mit Stress gesünder umzugehen bzw. ihn gar nicht erst entstehen zu lassen.

Mit Glaubenssätzen wie: Das Leben ist kein Ponyhof. Wenn ich mich auf andere verlasse, bin ich verlassen. oder Ohne Fleiß kein Preis. erzeugen Sie eine Realität, die Ihren Handlungsspielraum einschränkt, Ihre Handlungsoptionen minimiert und die volle Entfaltung Ihrer Potenziale deckelt.

Es gilt also, sich Ihre limitierenden Glaubenssätze bewusst zu machen und zu verändern oder gar über Bord zu werfen.

Kommen Sie Ihren Glaubenssätzen auf die Spur!

Seien Sie sich bewusst: Was Sie über sich und die Welt denken ist allein IHRE Wahrheit und muss noch lange nicht allumfassend gültig sein.

Sobald Sie auf einen Glaubenssatz stoßen, fragen Sie sich, ob er wirklich und absolut wahr ist. Suchen Sie bewusst nach „Ausnahmen“ in Ihrem Leben. Wenn Sie sich z. B. sagen hören: „Auf andere kann ich mich sowieso nie verlassen.“, dann fragen Sie sich, woher Sie das so genau wissen. Des Weiteren begeben Sie sich auf die Finde nach positiven Ausnahmen in Ihrem Leben: Auf WEN konnten Sie sich in Ihrem Leben schon verlassen und in welchen Situationen war das der Fall?

Wenn Sie denken: „Ohne Fleiß kein Preis.“, dann schauen Sie in Ihrem Leben nach Erfolgen, die leicht für Sie waren. Sollten Sie auf Anhieb partout keinen finden, dürfen Sie Ihre Definition von „Erfolg“ neu überdenken oder Sie schauen, welche Erfolge Ihr Umfeld mit Leichtigkeit erreicht hat, um zu sehen, dass Erfolg auch leicht gehen kann und um daraus etwas für sich selbst zu lernen.

Worum es geht, ist, limitierenden Glaubenssätzen die Macht des „Nicht-Machbaren“, des „Nicht-Möglich-Seins“, des „Nicht-Könnens“ zu nehmen und für Sie selbst einen Weg zu finden, der positive Überzeugungen stärkt und Ihnen so das Leben einfacher macht.

Wenn Sie als Führungskraft z. B. der Meinung sind, sich auf andere nicht verlassen zu können, wie werden Sie jemals so delegieren, wie Sie delegieren könnten? Wie viele Seminare zum Thema „Delegieren“ wollen Sie besuchen, wie viele Bücher in Ihrer wertvollen Freizeit lesen? Sie werden die „Technik des Delegierens“ rational verstehen, umsetzen werden Sie sie jedoch – trotz großer Arbeitsmengen und vieler Chancen zu delegieren – nur bedingt. So bleiben Sie nicht nur unter Ihren Möglichkeiten, sondern erzeugen Ihren eigenen Stress. Das können Sie ändern!

Tun Sie sich selbst den Gefallen und achten Sie bewusster auf Ihre Gedanken, denn

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.

Achte auf deine Worte, denn Sie werden deine Taten.

Achte auf deine Taten, denn Sie werden deine Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

(aus dem Talmud)

Im nächsten Blog erfahren Sie mehr über die Macht Ihrer Antreiber. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps zum Umgang mit ihnen, um in Zukunft entspannter und kraftvoller zu handeln.

Jetzt wünsche Ihnen viel Spaß und erfreuliche AHA-Effekte beim Auflösen Ihrer limitierenden Glaubenssätze. Sie werden sehen: Ihr Leben wird sich mehr und mehr positiv verändern.